Das Baumgartnergut im Linzer Stadtteil Ebelsberg, Wambacher Straße 82, kann seine Existenz bis 1471 nachweisen. Die ersten Besitzer nannten sich nach dem Hausnamen „Baumgartner“.

Zur Napoleonzeit gründet Herr Mathä ein neues Geschlecht, welches in der damaligen Besitzerin, Frau Auinger,        geb. Mathä weiterblühte. Die Familie Mathä, einst Matthieu, führt ihren Ursprung auf ein französisches Adelsgeschlecht zurück. Dafür spricht auch das Familienwappen.

Im Jahre 1799 wurde der Hof von einem Mattias Mathä übernommen.

Durch Heirat kam der Bauernhof in den Besitz der Familie Auinger.

 

Erinnerungstafel an den Aufenthalt von Kaiser Napoleon

Dieses Bild zeigt die Eingangstüre des „Baumgartnergutes“ – hier hatte der Weltkaiser Aufenthalt genommen.
Bis nach dem zweiten Weltkrieg hatten wir in unserem Haus ein Zimmer zum Andenken an Kaiser Napoleon eingerichtet.

Inschrift in deutscher und französischer Sprache:

„Erinnerungstafel an den Aufenthalt von Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, welcher am Abend des 3. Mai 1809 nach der denkwürdigen Schlacht bei Ebelsberg, in diesem Haus übernachtete.
Errichtet vom Hausbesitzer Joseph Mathe, anno 1851.“

Geschichte vom Baumgartnergut-Napoleonhof


Auch Rupertsberger unterlag dem weit verbreiteten Irrtum, der Franzosenkaiser hätte die Nacht von 3. auf den 4. Mai 1809 im Baumgartnerhof verbracht.
Dies ist nicht weiter verwunderlich – ziert doch eine 1851 vom damaligen Hausbesitzer Joseph Marthe angebrachte Tafel den Hauseingang, welche in deutscher und französischer Sprache von diesem Ereignis zeugt.

Darüber hinaus verfügte der Hof bis zur jüngsten Renovierung über ein Eckstüberl mit jenem Bett, in welchem der Kaiser geschlafen haben soll, sowie einem Erinnerungsfoto am Plafond und allerlei anderer Memorabilia.

 

Beweise dieser Art wurden immer wieder zu Überlieferungen wie dieser hier ausgeschmückt:

Im Frühlingsblütenflor liegt der Baumgartnerhof zu Gottschalling. Schwere Degenstöße an der Tür des Hauses heischen Einlass. Niemand öffnet.
Dringender fordert der Degenknauf. Ein banges Schlurfen – dann öffnet ein altes Weiblein, an dessen Rockfalte ein vierjähriger, weinender Bub hängt.
Beruhigend streicht die Hand des Franzosenkaisers über das Kinderköpfchen.

„Wo ist der Besitzer und die übrigen Bewohner?“ fragt Napoleon.
„Geflohen, alle geflohen“ berichtet die alte Kinderfrau.

Napoleon lächelt verächtlich.
Nein, wahrlich! Hier kühlt er sich nicht seinen Mut.
„Man hole sie zurück!“ befiehlt er. „Es geschieht keinem etwas zu Leide.“

Nur Unterkunft und Verpflegung heischt er. Und am Schlachtentage zu Ebelsberg bluten auch die Schafe des Baumgartnerhofes unter den Händen der Kürassiere Napoleons. Denn nun hebt ein lustiges Braten und Kochen an.

„Ob auch der Kaiser etwas befehle?“ fragte die alte Magd.
Er sieht sie etwas misstrauisch an und sagt kurz: „Frische Eier!“
Sodann schlägt der Adjutant seiner Majestät höchst eigenhändig die Eier in einen weißen Krug für den Kaiser der Franzosen.

Anschließend hat er sich in dem Stübchen zur Ruhe begeben.

„Das Bett in dem Napoleon geschlafen, zeigt Empirestil, der zerschlissene Lehnstuhl in dem er geruht ist noch da, ja selbst die zwei Uhren in Empire, die Napoleon die Zeit gewiesen, stehen mit zerbrochenen Säulchen auf der Kommode.“

Tatsächlich nahm Napoleon aber nur das Abendessen direkt im Bauernhaus ein, nachdem er erst gegen 21 Uhr den Ort erreicht hatte.
Anschließend zog er sich in sein neben dem Hof errichtetes Zelt zurück.